Impuls

Gebetszeit am 3. Mai  

Im Namen des Vaters…

 

Herr Jesus Christus, du bist unsere Hoffnung. Herr erbarme dich.

Herr Jesus Christus, du bist bei uns bis ans Ende der Welt.

Christus erbarme dich.

Herr Jesus Christus, an dich glauben und auf dich vertrauen wir.

Herr erbarme dich.

 

Gebet:

Guter Gott, durch deinen Sohn Jesus Christus schenkst du uns Hoffnung, auch da wo wir sie nicht spüren. Lass uns den Grund der  Hoffnung erkennen und diese Hoffnung weitergeben können. Amen.

 

Grund der Hoffnung

„Seid jederzeit bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach dem Grund der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“ (1 Petr 3,15)

Dieser Apell aus dem ersten Petrusbrief der Bibel begleitet mich seit meiner Studienzeit in Tübingen.

Einer unserer Professoren hat uns diesen Satz wie ein Mantra ans Herz gelegt. Darum ginge es in der Theologie und in der Verkündigung: Rede und Antwort zu stehen, jedem der danach fragt, was denn der Grund für die Hoffnung sei.

In den letzten Wochen frage ich mich selber immer wieder, was der Grund meiner Hoffnung ist, die mich erfüllt. Bei allem, was mich zweifeln lässt und unsicher macht oder ängstlich sein lässt?

Ich bin zeitweise wie gelähmt. Schlafe schlecht und wache mitten in der Nacht auf, weil ich mich sorge, wie das alles weitergehen soll mit diesem unsichtbaren Gespenst Coronavirus.

Was mich tröstet und mir Grund zur Hoffnung gibt ist, dass so viele Menschen unermüdlich in den Kliniken Kranke pflegen, Virologen redlich forschen und die Politiker in unserem Land um verantwortungsvolle Entscheidungen ringen. Und, dass ich glauben kann, dass Gott mit uns durch diesen Tunnel geht. Ich vertraue darauf, dass dieser Gott ein Gott mit uns ist, einer, dem ich seine Zusage abnehme: „Ich bin bei Euch alle Tage bis ans Ende dieser Welt“. (Mt 28). Woher dieses tiefe Vertrauen kommt, kann ich nicht so genau sagen. Es ist einfach tief in mir drin. Mich bestärken Personen wie Mose, Hagar oder Jesus. Die Bibel ist voll von solchen Personen, die diese Nähe Gottes erfahren haben. Ganz oft dann, wenn sie nicht mehr weiterwussten und ihr Leben bedroht war.

So wie im Moment unser Leben durch Corona. Das Virus bedroht die Gesundheit und hat weltweit bereits tausenden von Menschen das Leben gekostet.

Es macht mich traurig und wütend, wenn diese Pandemie als Strafe Gottes gedeutet wird. An einen Gott, der das nötig hat, kann ich nicht glauben. Da mag ich lieber aushalten, dass ich die Frage nach dem Leid, und warum das alles passieren muss, nicht beantworten kann. Und Gott dort suchen: im Leid der vielen Unschuldigen.

Das ist nicht leicht. Aber für mich die einzige Möglichkeit mit all den Fragen nach dem Leid fertigzuwerden und gleichzeitig darauf zu vertrauen, dass Gott da ist und mir auch in schweren Zeiten zusagt: Fürchte dich nicht … ich bin bei Dir.

Karin Berhalter, Pastoralreferentin, SWR 1

 

Vater unser im Himmel…

 

Segen:

Gott,

sei über uns und segne uns,

sei unter uns und trage uns,

sei neben uns und stärke uns,

sei vor uns und führe uns.

Sei du die Freude, die uns belebt,

die Ruhe, die uns erfüllt,

das Vertrauen, das uns stärkt,

die Liebe, die uns begeistert,

der Mut, der uns beflügelt.

 

Erstellt von Angela Achi, Pastoralreferentin, April 2020

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