Impuls
Impuls zum Ostersonntag 12. April: Ostern – trotzdem Leben
Draußen ist Frühling. Die Sonne scheint. Blumen und Bäume blühen. Viele sind draußen, aber nicht so viel wie sonst und kaum alte Menschen. Außer Lebensmittelgeschäften und Apotheken hat fast alles zu. Nach drei Wochen Kontaktbeschränkungen merken die Einsamen, dass sie noch einsamer erden. Viele fühlen sich eingeschränkt und fragen sich, wann sie denn endlich wieder rausdürfen. So langsam macht sich Lagerkoller und Frust breit.
Und immer mehr Menschen werden getestet und haben ein „positives“ Ergebnis, was im besten Fall bedeutet, einfach zu Hause zu bleiben, im schlimmeren ins Krankenhaus zu müssen und abgesperrt wie in einem Hochsicherheitstrakt zum Schutz der anderen, ohne Besuch manchmal zwischen Leben und Tod zu hängen. Die Mitarbeitenden geben alles und verlieren manchmal doch. So ein kleiner 160nm kleiner Virus gewinnt gegen alle Heilkunst. Liebe und Willenskraft.
Hat der Tod gewonnen? Ja es ist viel Tod in der Luft und man will es nicht wahrhaben. Wie schön wäre es, Gott, würde uns den Tod ersparen. Er hat ihn denen nicht erspart, die an Covid 19 gestorben sind. Er hat ihn auch seinem Sohn nicht erspart- Jesus hat den Tod am Kreuz erlitten.
Aber, der Tod hat nicht das letzte Wort. Die Bibel schreibt von einem umwerfenden Ereignis, das die Menschen um Jesus erst verstehen mussten. Sie haben um diese Erfahrung auszudrücken, für die es keine Worte gab, Erzählungen gefunden vom leeren Grab, von Engeln, von Erscheinungen. „Er wurde auferweckt.“ , schreiben die ältesten Osterzeugnisse. Und wen in der Bibel ein Ausdruck im Passiv steht, steckt immer Gott dahinter. Jesus wurde von Gott zu neuem Leben.
Und damit hat nicht der Tod letztendlich gewonnen, sondern das Leben. Ein neuer Morgen ist der Ostermorgen und es gibt immer wieder neues Morgen. Die Sonne des Lebens geht immer wieder neu auf.
Es gibt auch in dieser Coronazeit einen neuen Morgen.
Wer mag kann als Zeichen für das neue Leben, für Jesus Christus das Licht des Lebens, das alles Dunkel besiegt, entweder zur Zeit unseres Ostergottesdienstes um 21 Uhr oder kurz vor Sonnenaufgang ein Licht ins Fenster oder den Garten stellen als Zeichen Jesus lebt und es gibt auch Leben für uns.
Trotzdem und gerade erst recht.
Ulrike Altherr, Pastoralreferentin