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Ostergruß Pfarrer Ziegler

Liebe Gemeinde,

Ostern steht vor der Tür, das wichtigste Fest für die Christenheit. Ein Fest der Freude – und doch lähmt mich und viele andere die Situation in unserer Welt. Der Krieg in der Ukraine zeigt, wie zerbrechlich der Frieden auch in Europa sein kann, wo man sich solche Auseinandersetzungen nicht mehr vorstellen konnte.  Wir fühlen mit den vielen Opfern dieses Krieges und sind zur tatkräftigen Unterstützung der Menschen dort und der Geflüchteten bei uns herausgefordert!

Seit Anfang des Jahres überschattet uns erneut die Tatsache des sexuellen Missbrauchs, der über Jahrzehnte in der Kirche geschehen ist und in dem vor allem Priester zu Verbrechern wurden. Mich macht das fassungslos. Ich bin entsetzt und fühle mit den Opfern. Genauso entsetzt bin ich über das Versagen vieler Amtsträger im Umgang damit. Hier muss sich vieles ändern. Eine Überprüfung und Erneuerung von kirchlichen Strukturen ist längst überfällig. Hoffentlich kann der synodale Weg, den die Kirche in Deutschland geht und den der Papst für die ganze Weltkirche ausgerufen hat, einen wichtigen Beitrag leisten. Unser Bischof hat dazu in seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief wichtige Worte gesagt. Gleichzeitig braucht es eine Kultur der Achtsamkeit und der Sensibilität für das Thema Missbrauch in unseren Gemeinden.

Ich weiß, dass viele katholische Christinnen und Christen die derzeitige Situation der Kirche belastet. Viele von uns ringen damit, wie sie mit den eigenen Gefühlen angesichts des Versagens der Institution Kirche umgehen sollen und auch mit vielen Anfragen, die an sie herangetragen werden. Nicht wenige denken über einen Austritt nach. Andere sind schon ausgetreten.

Liebe Gemeinde, es fällt nicht leicht, in dieser Situation von Ostern zu sprechen. Und doch kann ich nicht anders, weil das die zentrale Botschaft unseres Glaubens ist: Jesus Christus ist von den Toten erstanden. Am Fest seiner Auferstehung feiern wir die Aussicht, dass uns ein Leben auch über den Tod hinaus geschenkt wird. Wir feiern letztlich das Leben, das stärker ist als alle Kräfte der Dunkelheit, der Gewalt und des Todes. Das ist die christliche Hoffnung, es ist meine Hoffnung!

Ich wünsche Ihnen, liebe Gemeindemitglieder, das Licht der österlichen Hoffnung – trotz allem, was unser Leben vielleicht auch im persönlichen Bereich lähmt und verdunkelt! Haben Sie gesegnete österliche Tage!

Pfarrer Markus Ziegler

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